2024
29.02.2024
Nach über 6 Jahren Projektlaufzeit endet heute am 29.02.2024 das Projekt RIESGOS.
DANKE an alle, die in RIESGOS beteiligt waren und damit wesentlich zum Projekterfolg beigetragen haben.
Weitere Informationen zum Projektabschluss sind in folgender Newsmeldung zu finden.
28.02.2024
Die wichtigsten Projekterkenntnisse von RIESGOS 2.0 sind in einem “Policy Brief” festgehalten, der sich an politische Entscheidungsträger:innen richtet, die im Kontext des Katastrophenrisikomanagements (KRM) und der damit verbundenen Forschung arbeiten. Der “Policy Brief” thematisiert die Herausforderungen von Multi-Risiko-Analysen sowie die Möglichkeiten und Grenzen technologischer Entwicklungen insbesondere im Spannungsfeld zwischen Forschung und Praxis. Darüber hinaus gibt der Policy Brief Handlungsempfehlungen für das Katastrophenrisikomanagement in komplexen Multi-Risiko-Situationen.
Der Policy Brief ist in Englisch, Spanisch und Deutsch veröffentlicht (A4-Format; Seite 15-21 und Screen-Format; Seite 15-21)
23.02.2024
Am 28. Februar 2024 findet die virtuelle Abschlussveranstaltung des Projekts RIESGOS 2.0 statt.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts RIESGOS 2.0 arbeiteten Experten verschiedener Disziplinen aus Deutschland mit Institutionen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Behörden in den Partnerländern Chile, Ecuador und Peru zusammen, um die Informationsbasis für eine proaktive Vorbereitung auf komplexe Katastrophenereignisse zu verbessern. Die wichtigsten Projektergebnisse wurden in einem gemeinsamen “Policy Brief” zusammengefasst, der sich an Personen richtet, die im Bereich des Katastrophenrisikomanagements (KRM) und der damit verbundenen Forschung tätig sind. Auf der Abschlussveranstaltung des Projekts wird der “Policy Brief” mit Empfehlungen vorgestellt, die Leitlinien für relevante Aspekte der Multi-Risiko-Analyse und die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für einen adäquaten Umgang mit diesem komplexen Thema bieten.
Abschlussveranstaltung: „Multi-Risiko Analyse: Was würde passieren, wenn…?”
Mittwoch, 28. Februar 2024
15:00 – 16:30 (CET)
2023
22.11.2023
Am 22.11.2023 präsentierten Kollegen/innen des RIESGOS 2.0 Teams eine neue Benutzeroberfläche des „RIESGOS Demonstrators“. Das Web-Frontend ist für Nutzer ohne besondere Vorkenntnisse konzipiert worden, die potentielle Multi-Risiko-Szenarien („was-wäre-wenn?“) explorieren und verschiedene Szenarien miteinander vergleichen möchten. Die Version des „RIESGOS Demonstrator Light“ wurde im letzten Projektjahr entwickelt, um entsprechend dem Nutzerfeedback der südamerikanischen Partner zum „RIESGOS Demonstrator“ mit Bedarf nach einer vereinfachten Version gerecht zu werden.
21.11.2023
Im Anschluss an die Veranstaltungen in Chile, reiste die Projektdelegation nach Lima in Peru. Am 21.11.2023 wurde erneut im Rahmen eines Runden Tisches zu Lernerfahrungen und Handlungsempfehlungen für zukünftige Herausforderungen im Katastrophenrisikomanagement im Falle komplexer Multi-Risiko-Situationen diskutiert. Auf Einladung des Nationalen Zentrums für die Bewertung, Vorbeugung und Reduzierung von Katastrophenrisiken CENEPRED trafen sich Vertreter/innen verschiedener peruanischer Institutionen, u.a. Präsidentschaft des Ministerrats (PCM), INDECI, Predes, GIZ Peru, CISMID, UNDP, Stadtverwaltung Callao, Regionalregierung Callao, Universität Lima, Ministerium der Verteidigung, Direktion für Hydrographie und Navigation der peruanischen Marine. Die diskutierten Themen sollen in einem „Policy Brief“ Dokument zusammengefasst und zu Projektende im Februar 2024 veröffentlicht werden.
17.11.2023
Am letzten Tag in Chile fanden verschiedene Termine zum Thema „wirtschaftliche und wissenschaftliche Verwertung“ statt. So trafen sich die im RIESGOS 2.0 Projekt beteiligten KMUs (geomer, SLU und 52°North) mit potentiell interessierten Firmen zu einem Vernetzungstreffen an der AHK Chile. Weitere bilaterale Termine wurden mit verschiedenen Institutionen durchgeführt, um zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen, u.a. mit dem Copernicus Regional Center for Latin America and the Caribbean (CopLAC Chile), dem Nationalem Zentrum für Künstliche Intelligenz (CENIA) und dem Heidelberg Center Latin America (HCLA).
16.11.2023
Die 15-köpfige Delegation des RIESGOS 2.0 Projekts besuchte mehrere Einrichtungen in die Pilotregion Valparaíso, Chile. Zu Beginn stand ein Besuch beim Hydrographischen und Ozeanographischen Dienst der chilenischen Marine (SHOA) auf dem Programm. Nach Fachvorträgen durfte die Delegation eine Übung des Tsunami-Frühwarnzentrums beobachten. Im Anschluss teilte sich die Gruppe: Für die einen ging es zur Technischen Universität Federico Santa María (UTFSM), um sich über aktuelle Forschungsarbeiten zu vertikalen Evakuierungsmöglichkeiten bei Tsunamis auszutauschen und dabei u.a. das Virtuelle 3D-Labor der Universität zu besichtigen. Die zweite Gruppe traf sich erneut bei SHOA, um die aktuellen Arbeiten am RIESGOS Demonstrator zu präsentieren. Dazu nahmen verschiedene Vertreter/innen der Region Valparaíso, u.a. SENAPRED Regional de Valparaíso, Stadtverwaltung Quintero, Stadtverwaltung Zapallar teil. Nach einer kurzen Einführung in die neue Benutzeroberfläche des Tools, welches für Nicht-Experten ausgerichtet ist und den Vergleich verschiedener Szenarien ermöglicht, konnten die Anwesenden den sogenannten „RIESGOS Demonstrator Light“ eigenständig testen und anhand eines Fragebogens bewerten.
15.11.2023
Wenige Wochen vor Projektende fand am 15.11.2023 in Santiago de Chile ein halbtägiger Wissenschaftsworkshop mit Kollegen/innen von CIGIDEN statt. Am Nachmittag luden CIGIDEN und RIESGOS 2.0 zu einem Runden Tisch. In der moderierten Diskussion tauschten sich Vertreter/innen verschiedener Institutionen, u.a. SENAPRED, Ministerium für Wohnungswesen und Städtebau, Ministerium für soziale Entwicklung und Familie, Itrend, CIGIDEN und RIESGOS 2.0, zum Thema Multi-Risiko-Analyse aus. Dabei wurden nicht nur Lernerfahrungen aus dem Projekt diskutiert, sondern insbesondere Handlungsempfehlungen thematisiert. Die Veröffentlichung eines entsprechenden „Policy Brief“ Dokuments ist zum Projektende im Februar 2024 geplant.
23.10.2023
Eine Sonderausgabe mit dem Titel „Multimodal Characterization of Built and Natural Environments for Multi-Risk Assessment“ wurde soeben in der Zeitschrift „Natural Hazards“ veröffentlicht. Christian Geiß, Elisabeth Schoepfer, Torsten Riedlinger und Hannes Taubenböck (DLR) haben diese Sonderausgabe mit 12 wissenschaftlichen Beiträgen und 9 Kurzmitteilungen in den letzten Jahren editiert.
Drei Veröffentlichungen stehen dabei in engem Zusammenhang mit Arbeiten, die im Rahmen von RIESGOS durchgeführt wurden. Christian Geiß et al. (DLR) nutzen Messungen der Erdbeobachtungsmissionen TanDEM-X und Sentinel-2, die Daten auf globaler Ebene sammeln, um die bebaute Umwelt im Hinblick auf morphologische Eigenschaften (Bebauungsdichte und Höhe) zu charakterisieren. Rodrigo Cienfuegos (CIGIDEN) skizziert die zunehmende Überschwemmungsgefahr für Küstengebiete als exponierte Regionen und betont die Überwachung der Expositionsdimension. Juan Carlos Villagran (UN-SPIDER; assoziierter Partner) fordert die Wissenschaft auf, die erzielten Ergebnisse in verwertbare Produkte umzusetzen.
Die gesamte Sonderausgabe in „Natural Hazards“ mit allen Beiträgen ist bis zum 30. November 2023 frei verfügbar.
19.10.2023
Vom 17. bis 18. Oktober 2023 traf sich das RIESGOS 2.0 Team zum jährlichen Projekttreffen. Nach einer Kurzvorstellung der wichtigsten Arbeiten im letzten Projektjahr, folgten diverse Präsentationen, u.a. zum RIESGOS Demonstrator sowie zur Studie der Analyse von Unsicherheiten. In Arbeitsgruppen und im Plenum tauschte man sich das Team intensiv über Lernerfahrungen der letzten Projektjahre aus. Die gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage für Empfehlungen, die das Team zum Projektabschluss formuliert. Am zweiten Tag widmete sich das Team der Planung der bevorstehenden Projektabschlussreise nach Chile und Peru im November 2023.
26.09.2023
DLR-DFD Wissenschaftler Patrick Aravena Pelizari, Christian Geiß, Sandro Groth und Hannes Taubenböck stellen in ihrem Paper “Deep multitask learning with label interdependency distillation for multicriteria street-level image classification” (Publikation|Preprint) eine Deep Multitask Learning Methode vor, die es ermöglicht Gebäude auf der Basis von Street-level Bildern effizient nach mehreren vulnerabilitätsrelevanten Kriterien zu charakterisieren. Dies ist eine Voraussetzung für die Multi-Risikobewertung. Die entwickelte Methode beinhaltet die Modellierung zielvariablenübergreifender Interdependenzen und erreicht dadurch eine Verbesserung der Klassifikationsgenauigkeit im Vergleich zu den Benchmarkmethoden. Darüber hinaus erweist sich der Ansatz als zeiteffizient. Es werden experimentelle Ergebnisse zur Klassifikation von Gebäuden anhand der fünf Zielvariablen Höhe, Material des Haupttragsystems, seismischer Strukturtyp, Dachform und Blockposition präsentiert.
19.06.2023
Vom 12. bis 16. Juni 2023 war Herr Alfredo Zambrano, Direktor der Abteilung für Informationsmanagement bei CENEPRED, Peru, im Rahmen des RIESGOS 2.0 Projektes zu Gast in Deutschland. CENEPRED ist das peruanische Nationale Zentrum für die Bewertung, Vorbeugung und Reduzierung von Katastrophenrisiken. Zu Beginn seines Aufenthaltes besuchte Herr Zambrano das DLR in Oberpfaffenhofen, wo u.a. die Weiterentwicklungen des RIESGOS Demonstrator diskutiert und die nächsten Schritte besprochen wurden. Weitere Stationen seines Besuchsprogramms waren an der TU München mit Forschenden der „Engineering Risk Analysis Group“ und der „Landslide Research Group“ sowie mit der Firma geomer GmbH in Heidelberg. Im Fokus stand dabei der Erfahrungsaustausch zu kaskadierenden Effekten im Zusammenhang mit kritischer Infrastruktur, Hangrutschungen, Hochwasser und Starkregen. Begleitet von Vertretern von DLR, Dialogik und geomer besuchte Herr Zambrano in Bonn das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und führte Gespräche mit Vertretern des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge (DKKV). Zum Abschluss fand unter Leitung des Geographischen Instituts der Universität Bonn eine Exkursion in das Ahrtal statt. Dort erhielt Herr Zambrano einen Eindruck, wie in Deutschland mit den Folgen von Starkregenereignissen und Hochwasser umgegangen wird und welche Vorkehrungen für die Zukunft getroffen werden.
19.05.2023
Vom 17. bis 19. Mai 2023 fand in Heraklion, Griechenland, die internationale Konferenz „Joint Urban Remote Sensing Event (JURSE) 2023” statt. Die JURSE ist als Exzellenzforum bekannt, auf dem Forscher, Praktiker und Studenten ihre neuesten Erkenntnisse und Ergebnisse präsentieren, austauschen und diskutieren. JURSE hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Methoden und technologische Ressourcen vorzustellen, die in letzter Zeit entwickelt wurden, um die vielfältigen Aspekte der bebauten Umwelt mit Hilfe von Satelliten- und Luftbildern zu untersuchen. Im Rahmen von RIESGOS 2.0 präsentierte Prof. Christian Geiß eine aktuelle Studie zur raum-zeitlichen Extrapolation von Bevölkerungsdaten. Für die RIESGOS-Pilotregion Metropolitan Lima und Callao, die sich durch eine hohe Bevölkerungsdynamik auszeichnet, wurden experimentelle Ergebnisse gezeigt und mit dem Publikum diskutiert.
05.05.2023
Gemeinsam mit dem chilenischen Forschungszentrum CIGIDEN trafen sich RIESGOS 2.0 Vertreter/innen mit dem Nationalen Dienst für Katastrophenvorsorge und -bewältigung (SENAPRED) in Santiago de Chile. Bei dem Treffen wurde der Einsatz von Forschung und Technologie, wie z.B. der RIESGOS 2.0 Demonstrators für Szenarien-basierte Risikoanalysen, diskutiert. SENAPRED betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit beiden wissenschaftlichen Institutionen, die auf einer mehrjährigen, vertrauensvollen Kooperation beruht. Der Schwerpunkt zur Schließung möglicher Lücken liegt u.a. auf der Entwicklung von Risiko- und Gefahrenanalysen für die gefährdeten Regionen in Chile sowie dem Aufbau lokaler Kapazitäten.
04.05.2023
Organisiert von der IHK Nürnberg für Mittelfranken, zusammen mit allen bayerischen Industrie- und Handelskammern, fand am 04. Mai 2023 das erste Lateinamerika-Forum Bayern im Haus der Wirtschaft in Nürnberg statt. Teilnehmer/innen erwartete eine bunte Mischung aus Theorie und praxisnahen Beispielen zum Handel in und mit Lateinamerika. Deutsche Unternehmer, die bereits Geschäfte in Lateinamerika betreiben, gaben spannende Einblicke in die lateinamerikanische Unternehmerkultur. Interessierte konnten sich so einen guten Überblick über die Herausforderungen und Möglichkeiten einer potentiellen Handelsbeziehung machen und Informationen erlangen, die über das universitäre Lehrbuch hinaus reichen. Verschiedenste Präsentationen gaben außerdem Einsicht in die rechtlichen, finanziellen und politischen Hintergründe einer lateinamerikanischen Markteinführung bzw. Firmengründung oder auch Handelsbeziehung zwischen Deutschland und Lateinamerika. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Vorstellung der einzelnen lateinamerikanischen Länder durch die Vertreter der Deutschen Außenhandelskammern.
27.04.2023
Diese Woche (23.-28. April 2023) findet in Wien im hybriden Format die EGU General Assembly 2023 statt. Erneut ist das RIESGOS 2.0 Team mit Beiträgen vertreten. Unter anderem präsentiert Dr. Alexey Androsov (AWI) Arbeiten zu Tsunami-Simulationen für die peruanische Küste mit Fokus auf die Metropole Lima und Callao. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Sven Harig (AWI) und Dr. Natalia Zamora (Barcelona Supercomputing Center; zuvor PostDoc bei CIGIDEN, Chile) und baut auf eine langjährige Kooperation mit CIGIDEN auf, die sich auf Arbeiten in der Pilotregion Valparaíso, Chile, zur Berechnung von Tsunami-Überflutungen und einem Vergleich von nummerischen Modellen konzentrierten. Die nun auf der EGU präsentierte Arbeit beschäftigt sich in einer Fallstudie in Peru unter anderem mit den nichtlinearen Anteilen bei der Überflutungsberechnung von Tsunamisimulationen, und den Einfluss auf die Größen, die relevant für die Schadensabschätzung des Ereignisses sind.
03.02.2023
In der Risikoanalyse und im Risikomanagement werden normalerweise Naturgefahrenszenarien verwendet, um die potenziellen Folgen und die Wirksamkeit von Mitigationsmaßnahmen zu bewerten. Obwohl repräsentative Naturgefahrenszenarien üblicherweise auf historischen Ereignissen und lokalem Expertenwissen beruhen, gibt es keine Methodik für die systematische Auswahl dieser Szenarien unter Berücksichtigung ihrer potenziellen Auswirkungen auf Gebäude und kritische Infrastrukturen. Um diese Lücke zu schließen, schlagen Hugo Rosero und Prof. Daniel Straub von der Technischen Universität München vor, ein Szenario zu definieren, das für ein bestimmtes Schadensausmaß repräsentativ ist, z.B. das 100-jährliche Ereignis, und als das wahrscheinlichste unter allen möglichen Szenarien, die zu diesem Schaden führt, gilt. Ausgehend von einem generischen Modell von Naturgefahren und deren Auswirkungen auf räumlich verteilte technische Systeme, wie z.B. ein Stromnetz, entwickelten sie Algorithmen, die eine effiziente Bewertung dieser Szenarien ermöglichen. Weitere Einzelheiten sind in dem Artikel “Selection of representative natural hazard scenarios for engineering systems” zu finden, der in der Zeitschrift Earthquake Engineering and Structural Dynamics veröffentlicht wurde.
23.01.2023
Juan Camilo Gomez Zapata (Doktorand im RIESGOS Projekt am GFZ) hat am 23. Januar 2023 seine Dissertation an der Universität Potsdam erfolgreich verteidigt. Seine Betreuer Prof. Dr. Fabrice Cotton, Dr. Massimiliano Pittore, und die weiteren Mitglieder des Komitees (bestehend aus Forschern italienischer, britischer und deutscher Institutionen) entschieden sich für eine Abschlussnote von Magna Cum Laude.
Das Hauptziel seiner Doktorarbeit war die Entwicklung von Multi-Risiko-Modellen im Bereich der Naturgefahren (Erdbeben, Tsunamis, Vulkanismus) für großflächige städtische Gebäudebestände. Diese Entwicklungen sind hauptsächlich durch die folgenden Aspekte motiviert:
- Bei Risikoberechnungen sind Expositionsmodelle (z. B. die Anzahl und Lage von Gebäuden/Personen) oft der Schwachpunkt der Bewertung. Diese Modelle haben eine geringe räumliche Auflösung und sind nicht für Risikoberechnungen für mehrere Gefahren geeignet.
- Die derzeitigen Risikomodelle berücksichtigen nicht die kumulativen Schäden von Gefahren, die kaskadenartig auftreten.
Juan Camilo Gomez Zapata hat sich diesen Herausforderungen auf innovative Weise gestellt:
- Er konnte darlegen, dass die Auflösung von Expositionsmodellen durch die Integration von Crowdsourcing und Fernerkundungsdaten verbessert werden kann. Er hat gezeigt, dass die Verbesserung der Auflösung dieser Modelle einen signifikanten Einfluss auf die Auswirkungsberechnungen hat, die für seismischer Risikoszenarien für die Stadt Valparaíso (Chile) durchgeführt werden.
- Er hat eine neue Methode entwickelt, um die von jeder Gefahr (z. B. Erdbeben) verursachten Schäden zu berücksichtigen, um somit den “kumulativen” Schaden durch die nächste Gefahr (z. B. Tsunami) in einem Kaskadenprozess zu berechnen. In dem mathematisch ausgelegten Ansatz werden die praktischen Aspekte im Zusammenhang mit den verschiedenen Anfälligkeitsmodellen für jede Gefahr berücksichtigt. Diese Methode wurde anhand der Stadt Lima (Peru) getestet und ermöglichte es schließlich, die Auswirkungen von Erdbeben und Tsunamis zu trennen.
Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in den entsprechenden wissenschaftlichen Artikeln, die im Abschnitt Publikationen auf der Website aufgeführt sind.
2022
07.12.2022
Im Rahmen der Anwendungspotentiale und wirtschaftlichen Perspektiven von RIESGOS 2.0 wurden von den KMUs geomer, 52°North und SLU in Kooperation mit den deutschen Auslandshandelskammern in Chile, Ecuador und Peru am 30.11.2022 sowie 07.12.2022 zwei virtuelle Workshops durchgeführt. Thematisch behandelte der erste Workshop das Risikomanagement im Bergbausektor im Zuge von Fluten und Starkregenereignissen. Der zweite Workshop fokussierte sich auf Anwendungen im Sektor der Land- und Forstwirtschaft. Hier wurden zum einen das Risikomanagement im Falle von Naturereignissen und zum anderen das Monitoring von agrar- und forstwirtschaftlichen Flächen bearbeitet. Neben der allgemeinen Präsentation der Themen, war es das Ziel der Workshops, die Services und Produkte der KMUs vorzustellen. Teilgenommen haben Firmen aus den drei Partnerländern Peru, Ecuador und Chile, die vor allem in den Bereichen Bergbau sowie Agrar- oder Forstwirtschaft tätig sind. Die angeregten Diskussionen jeweils am Ende der Workshops zeigte das große Interesse und den Bedarf der Firmen an den Anwendungen von geomer, 52°North und SLU.
21.10.2022
Prof. Rodrigo Cienfuegos, Professor an der Päpstlich-Katholischen Universität von Chile und Direktor des Exzellenzzentrums CIGIDEN, besuchte vom 17. bis 21.10.2022 das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ).
Mit Prof. Cienfuegos besteht seit Gründung von CIGIDEN im Jahr 2012 ein langjähriger Kontakt im Rahmen des deutschen RIESGOS Projektes. Der Gastaufenthalt fand gleichzeitig mit dem RIESGOS 2.0 Jahrestreffen statt, sodass der Aufenthalt von vielen Gesprächen und Austausch mit den deutschen Projektpartnern geprägt war. In einem Gastvortrag präsentierte Prof. Cienfuegos die Forschungslinien von CIGIDEN und gewährte einen Einblick in die geplante Fortführung des Zentrums. Darüber hinaus wurden während des Aufenthaltes aktuelle Forschungsarbeiten im Kontext der Multi-Risikoanalysen und potentielle Kooperationsmöglichkeiten mit Kolleginnen und Kollegen am DLR und GFZ besprochen.
20.10.2022
Vom 18. bis 19. Oktober 2022 traf sich das RIESGOS 2.0 Team zu einem Jahrestreffen. Nach mehr als 2 Jahren des digitalen Austausches fand das Treffen dieses Mal in Präsenz statt. Nach einer Vorstellung der wichtigsten Arbeiten im letzten Projektjahr, tauschte sich das Team intensiv über anstehenden Aufgaben aus. Unter anderem wurden die Zwischen-Ergebnisse aus dem Dialogprozess mit Akteuren in Chile, Peru und Ecuador präsentiert und der aktuelle Stand des Integrationsprozesses des Demonstrators für ein Multi-Risiko-Informationssystem bei Institutionen in Südamerika evaluiert. Die Planung der Arbeiten innerhalb der verbleibenden Projektzeit wurde diskutiert und strukturiert. So wurden u.a. die nächsten Schritte innerhalb des Querschnittsthema „Unsicherheiten“ festgelegt sowie zu bearbeitenden Themen des IT-Entwicklungsteam besprochen. Neben dem persönlichen Wiedersehen war sicherlich auch die Teilnahme und der interessante Gastvortrag von Prof. Rodrigo Cienfuegos (CIGIDEN, Chile) eines unter vielen Highlights des 2-tägigen Austauschs.
30.09.2022
Nach einer längeren Corona-bedingten Zwangspause konnte eine kleine Gruppe des RIESGOS 2.0 Teams vom 26. bis 30. September 2022 nach Chile reisen. Während des Aufenthaltes fand ein intensiver Austausch mit dem Forschungszentrum CIGIDEN und dem chilenischen Institut für Katastrophenresilienz (Itrend) statt. Gemeinsam wurde unter anderem zu einem Workshop bei der Katastrophenschutzbehörde ONEMI eingeladen, bei dem Arbeiten zum Szenarien-basierten Ansatz und zur Multi-Risikoanalyse vorgestellt und diskutiert wurden. Nach 3 Tagen in Santiago de Chile reiste das Team weiter in das Projekt-Pilotgebiet Valparaíso. Gemeinsam mit ONEMI Region Valparaíso wurde am 29.09.2022 ein Workshop beim Hydrographischen und Ozeanographischen Dienst der Marine (SHOA) im Rahmen des von RIESGOS stattfindenden Dialogprozesses durchgeführt. Unter der Moderation von DIALOGIK wurden lokale Akteure eingeladen, den RIESGOS Demonstrator hinsichtlich einer potentiellen Nutzung als Instrument zur Lagebewertung und Ersteinschätzung im Nachgang einer Katastrophe zu diskutieren. Obwohl das Tool in erster Linie für die Risikoanalyse konzipiert wurde, stellte sich im Laufe des Dialogprozesses heraus, dass das Tool auch für Anwendungsfälle eingesetzt werden könnte, wo keine ausreichenden Informationen vorliegen. Die Teilnehmer des Workshops verwiesen auch auf die Nutzung des Demonstrators als Explorationstool, um verschiedene Szenarien durchzuspielen und die Auswirkungen einer möglichen Katastrophe zu vergleichen.
26.09.2022
Vom 19.-23.09.2022 fand bei CENEPRED (Centro Nacional de Estimación, Prevención y Reducción del Riesgo de Desastres) in Lima eine Schulung zu Web Processing Services (WPS) und deren Einbindung in dem von RIESGOS entwickelten Multi-Risiko-Analysetool (Demonstrator) statt. Das Training wurde vor Ort von Experten aus dem RIESGOS 2.0 Projekt in hybrid Form durchgeführt. Neben CENEPRED haben auch Mitarbeiter des Ministeriums für Wohnungswesen, Bauwesen und sanitäre Einrichtungen (MVCS) an der Schulung teilgenommen. Schulungsinhalte reichten vom Aufsetzen eines WPS-Servers über die Integration neuer Daten bis hin zur Einbindung des Dienstes in die graphische Benutzeroberfläche des Tools. Zum Abschluss der Trainingswoche wurden mögliche weitere Anwendungsfälle zur Nutzung von WPS besprochen sowie nächste Schritte vereinbart.
31.08.2022
Für vier Wissenschaftler der Landslide Research Group der Technischen Universität München (TUM) begann am 15. August 2022 ein gut zweiwöchiger Forschungsaufenthalt in Ecuador. Nach einem Treffen mit Dr. Daniel Andrade beim lokalen Forschungspartner IG-EPN bereitete sich die Gruppe auf die Geländearbeit am Vulkan Chimborazo vor. Dort ereigneten sich in jüngster Vergangenheit sekundäre Lahare, die im Gletschervorfeld entstanden und bis in besiedelte Gebiete reichten. Zur weiteren Forschung an der Auslösung dieser Lahare konnte das Team der TUM geophysikalische Messungen (elektrische Resistivitätstomographie) über den schuttbedeckten Gletscher sowie Wärmebilduntersuchungen durchführen. Trotz der Höhe des Untersuchungsgebietes und starken Winden wurde der Einsatz mit neuartigen Daten und fantastischen Ausblicken belohnt.
15.07.2022
Nach Durchführung von Workshops und Gesprächen in Peru (März und Mai 2022) und Ecuador (Mai 2022) im Rahmen des Dialogprozesses zum Thema “Multirisiko-Analyse und Umgang mit Unsicherheiten” wurden die bisherigen Erkenntnisse zusammengestellt und ein erstes Zwischenfazit gezogen. Dieses wurde u.a. im Rahmen eines Arbeitstreffens des RIESGOS 2.0 Projektteams diskutiert und als Input für die Definition der nächsten Schritte herangezogen. Das Arbeitstreffen fand am 14. und 15. Juli 2022 in hybrider Form am GFZ in Potsdam statt. Das Thema “Unsicherheiten” war Schwerpunkt am zweiten Tag des Treffens. Prof. Ortwin Renn (DIALOGIK/IASS) hielt zum Einstieg einen Impulsvortrag mit dem Titel “Umgang mit Unsicherheiten im Kontext von Planung und Risikomanagement bei Naturgefahren”. Im Anschluss diskutierten die Kolleginnen und Kollegen u.a. über den Umgang mit Unsicherheiten sowie deren Kommunikation, aber auch über neue Ansätze im Umgang mit komplexen Risiken wie die Resilienzanalyse.
16.05.2022
Nach 2,5 Jahren des rein digitalen Austauschs konnte im Mai (2. Bis 13.5.2022) eine kleine Gruppe des RIESGOS 2.0 Teams nach Ecuador und Peru reisen, um wieder persönlich vor Ort Workshops und bilaterale Termine durchzuführen. Die Reise konzentrierte sich dabei vor allem auf die Durchführung von Workshops im Rahmen des Dialogprozesses zur “Nutzung von Informationen aus der Multi-Risiko-Analyse” (siehe Newseintrag vom 23.03.2022) sowie um Gespräche hinsichtlich einer möglichen Implementierung des RIESGOS Demonstrators.
07.04.2022
Von 5. bis 10. April 2022 fand die Internationale Ausstellung für Luft- und Raumfahrt (FIDAE) statt. Im Rahmen der Online-Veranstaltung wurde die “Latin American Remote Sensing” (LARS) Konferenz organisiert, die in diesem Jahr eine spezielle Session zum Management und Monitoring von Katastrophen beinhaltete. Dr. Christian Geiß (DLR) präsentierte in diesem Rahmen einen Vortrag mit dem Titel „Remote Sensing Techniques for Natural Hazard Exposure Assessment”. In diesem Zusammenhang konnten neue Ergebnisse zu Naturgefahrenrisiken der Metropole Santiago mit den Kollegen aus Chile diskutiert werden. Hierbei wurden Erdbeobachtungstechniken als wertvolles Werkzeug identifiziert, um Unschärfen in existierenden Risikomodellen zu verringern und den räumlichen Detaillierungsgrad zu verbessern – an dieser Stelle kann das deutsche Konsortium einen wertvollen Beitrag für die lokalen Akteure in Chile leisten. In der Session beteiligten sich außerdem vier Kolleginnen und Kollegen von CIGIDEN (Gabriel González (UCN), Carolina Martínez (UC), Patricio Catalán (USM) und Jorge León (USM)) mit Fachvorträgen.
23.03.2022
Im Projekt RIESGOS 2.0 wurde ein Dialogprozess zur “Nutzung von Informationen aus der Multi-Risiko-Analyse” gestartet. Ziel des Dialogprozesses ist es, gemeinsam mit lokalen Akteuren die Herausforderungen bei der Nutzung von Informationen in Prozessen des Katastrophenrisikomanagements, der Kommunikation sowie der Planung zu diskutieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bedeutung von Unsicherheiten, die in Daten und Modellergebnissen enthaltenen sind, und wie sich diese auf die Interpretation der Ergebnisse auswirken. Datengrundlage für den Dialog, der in den RIESGOS-Partnerländern Chile, Peru und Ecuador stattfindet, sind die vom RIESGOS Demonstrator generierten Multi-Risiko-Informationen und -Produkte.
Die ersten beiden Workshops fanden am 16. und 17. März 2022 in Lima, Peru, statt. Christian D. León (DIALOGIK) moderierte die Workshops vor Ort. Gemeinsam mit Akteuren aus den Distriktverwaltungen von Los Olivos und Villa El Salvador in Lima sowie Fachleuten des Centro de Estudios y Prevención de Desastres (PREDES) wurden Produktbeispiele des Demonstrators diskutiert und im Hinblick auf ihre Nutzung für konkrete Anwendungsfälle validiert. Während dem Workshop fand zudem eine virtuelle Live-Schaltung mit Experten des Projektteams in Deutschland statt, um spezifische Fragen zu den Modellannahmen und Visualisierungen zu beantworten.
Weitere Workshops in Peru, Chile und Ecuador sind in Planung. Wenn Sie weitere Informationen erhalten möchten, schicken Sie uns bitte eine E-Mail (siehe Kontaktinformationen).
06.02.2022
Juan Camilo Gomez-Zapata und Massimiliano Pittore (GFZ) sind die gemeinsamen Autoren von zwei Veröffentlichungen, die vor kurzem in zwei hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.
Der erste Beitrag, der auf Anleitung von Prof. Fabrice Cotton sowie auf Beiträge der Co-Autoren, darunter Paula Aguirre und Hernán Santa María (CIGIDEN, Chile), basiert, wurde in der Zeitschrift „Bulletin of Earthquake Engineering“ veröffentlicht. Das Paper trägt den Titel „Epistemic uncertainty of probabilistic building exposure compositions in scenario-based earthquake loss models”. In dieser Studie wird eine Methode vorgestellt, die auf einen Entscheidungsbaum beruht, der für die Konstruktion von probabilistischen Expositionsmodellen entscheidend ist. Dabei handelt es sich um einen Bayes’schen Ansatz, der sowohl Experten-basierte Annahmen über die Zusammensetzung eines Gebäudeportfolios als auch erhobene Daten berücksichtigt. Dies stellt eine neuartige Methode dar, um die epistemischen Unsicherheiten zu untersuchen, die mit der Definition des Gebäudeexpositionsmodells verbunden sind (d.h. Auswahl der Gebäudeklassen, Fragilitätsfunktionen, vorherige Annahmen, beobachtete oder vernachlässigte Attribute während der Erhebungen, u.a.), und wie sie sich in der gesamten Risikokette des Szenarios ausbreiten können.
Der Titel des zweiten Papers lautet „Towards a Sensitivity Analysis in Seismic Risk with Probabilistic Building Exposure Models: An Application in Valparaíso, Chile Using Ancillary Open-Source Data and Parametric Ground Motions“. Der Beitrag wurde in der Sonderausgabe “Advanced Methodology for Developing an Inventory Database of Human-Made Structures in Urban Areas for Assessment of Risk and Vulnerability” der Zeitschrift “ISPRS International Journal of Geo-Information” veröffentlicht. Die Studie setzt auf die im Jahr 2020 eingereichte Masterarbeit von Raquel Zafrir auf, die auch an dieser Publikation mitwirkte. Darüber hinaus flossen Beiträge von Yvonne Merino (CIGIDEN, Chile) ein. In dieser Studie wurde vorgeschlagen ein bestehendes Expositionsmodell durch einen probabilistischen Ansatz zu aktualisieren, indem Zusatzdaten aus OpenStreetMaps (OSM) integriert werden. Es wird ein Worst-Case-Erdbebenszenario vorgestellt, um direkte wirtschaftliche Verluste zu berechnen und den Grad der Unsicherheit von Expositionsmodellen im Vergleich zu anderen Parametern, die zur Erzeugung der seismischen Bodenbewegungen im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse verwendet werden, aufzuzeigen.
Mit diesen beiden Veröffentlichungen wurden auch zwei Datensammlungen zur Verfügung gestellt:
• RRVS Building survey for building exposure modelling in Valparaiso and Viña del Mar (Chile)
• Scripts to generate (1) attribute-based fuzzy scores for SARA and HAZUS building classes, and (2) probabilistic inter-scheme compatibility matrices. An application on the residential building stock of Valparaiso (Chile) for seismic risk applications
2021
06.12.2021
Juan Camilo Gomez-Zapata, Nils Brinckmann, Fabrice Cotton, Andrey Babeyko (GFZ) sowie zwei ehemalige KollegInnen Massimiliano Pittore und Raquel Zafrir haben gemeinsam mit Sven Harig (AWI) kürzlich einen Artikel in der Zeitschrift Natural Hazards and Earth System Sciences veröffentlicht. Das Paper trägt den Titel: “Variable-resolution building exposure modelling for earthquake and tsunami scenario-based risk assessment: an application case in Lima, Peru”. In der Studie wird eine Methode zur Erzeugung einer Reihe von Begrenzungen mit variabler Auflösung auf der Grundlage zentraler Voronoi-Zerlegungen (CVTs) vorgestellt, um das Expositionsmodell für Wohngebäude im Großraum Lima (Peru) räumlich zu aggregieren. Die Größe der Geozellen ist umgekehrt proportional zu den zugrundeliegenden Verteilungen, die die Kombination von Gefahrenintensitäten und Expositionsproxies berücksichtigen. Diese Expositionsmodelle werden als Input für die Bewertung der physischen Anfälligkeit (Schadensschätzungen und wirtschaftliche Verluste) gegenüber unabhängigen Erdbeben- und Tsunamiszenarien verwendet. Die Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, die Kompatibilität zwischen den Gefahrenintensitäten bei der Ableitung dieser Aggregationsmodelle, ihre Berechnungseffizienz und die damit verbundenen Unsicherheiten bei den Risiko-Schaden-Schätzungen und ihrer Kartierung zu berücksichtigen. Dieser Artikel zitiert auch mehrere frei zugängliche Datensätze der GFZ-Datendienste, die im Rahmen der Open-Source-Strategie des RIESGOS 2.0-Projekts zur Verfügung gestellt wurden.
01.12.2021
Am 30. November 2021 trafen sich Kolleginnen und Kollegen in einem hybriden Treffen (2G+ Regel), um sich zum sich zum Thema “Unsicherheiten im Kontext von Multirisikoanalysen aus der Nutzerperspektive” im RIESGOS 2.0 Projekt auszutauschen. Neben dem Erfahrungsaustausch im Umgang mit Unsicherheiten in anderen Projektkontexten stand die Konzipierung einer Umsetzungsstrategie inklusive der Planung von (virtuellen) Workshops und Webinars im Vordergrund der eintägigen Besprechung.
29.10.2021
Vom 26. bis 28. Oktober 2021 veranstaltete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die internationale CLIENT Konferenz statt. Die Auftaktveranstaltung am ersten Tag fand in hybrider Form live aus dem Umweltforum Berlin und virtuell statt. Die Konferenz bot verschiedene Möglichkeiten des fachlichen Austauschs, darunter regional-spezifische Sitzungen, Projektpräsentationen und thematische Workshops zu Querschnittsthemen.
Im Workshop „Naturrisken“ stellte Elisabeth Schöpfer die bisherigen Ergebnisse von RIESGOS / RIESGOS 2.0 vor und diskutierte in einem virtuellen Panel mit den Teilnehmenden zu Herausforderungen in der Projektarbeit und möglichen Lösungsansätzen. Im Regional-Workshop „Südamerika“ tauschte man sich insbesondere zur internationalen Zusammenarbeit in Zeiten der Pandemie aus. Eine Übersicht aller CLIENT II Projekte sind auf der CLIENT II Webseite zu finden.
20.10.2021
Vom 18. bis 19. Oktober 2021 fand das Jahrestreffen des Projektes RIESGOS 2.0 statt. Das Projektteam berichtete über die erfolgten Arbeiten seit März 2021 zu den verschiedenen Themen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Anwendung. Zudem wurde der aktuelle Stand zum Partnerdialog und der Integration des Demonstrators für ein Multi-Risiko-Informationssystem bei Institutionen in Chile, Peru und Ecuador vorgestellt. Neben den Präsentationen wurde das virtuelle Treffen genutzt, um das Querschnittsthema “Unsicherheiten” zu besprechen und die nächsten Schritte im Projekt festzulegen.
06.10.2021
Die Konferenz “37th General Assembly (GA) of the European Seismological Commission, ESC 2021” fand virtuell vom 19. bis 24. September 2021 statt. Juan Camilo Gomez Zapata (GFZ) präsentierte ein Poster mit dem Titel “Exploring epistemic uncertainties of probabilistic building exposure models in scenario-based earthquake loss models”. Die Studie zeigte die Arbeiten, die in die Zusammenarbeit mit Kollegen von CIGIDEN in Chile erfolgten, zum Thema Unsicherheiten bei der Definition der Gebäudebeschaffenheit von Valparaíso und deren Auswirkungen auf das seismische Risiko auf.
Vom 5. bis 6. Oktober 2021 fand die “Second Interna tional Conference on Natural Hazards and Risks in a Changing World 2021” in einem Hybridformat an der Universität Potsdam statt. Juan Camilo Gomez Zapata (GFZ) hielt vor Ort einen Vortrag mit dem Titel “Scenario-based multi-risk assessment for consecutive earthquakes and tsunamis in Lima, Peru”. Neben dem vorgestellten innovativen Ansatz wurde auch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des AWI und peruanischen Institutionen im Rahmen dieser Studie hervorgehoben. GFZ (Juan Camilo Gomez und Henning Lilienkamp) und TUM (Hugo Fernando Rosero Vasquez) präsentierten in einer gemeinsamen Autorenschaft ihre Arbeit mit dem Titel “Increasing computational efficiency of seismic risk analysis for infrastructure networks”. Die Studie konzentrierte sich auf neue Paradigmen bei der Bewertung der Zuverlässigkeit der Stromnetze in Zentralchile nach dem Auftreten zukünftiger Erdbebenszenarien.
13.09.2021
Als ein Ergebnis ihrer Forschungskooperation veröffentlichten RIESGOS 2.0 Wissenschaftler (Patrick Aravena Pelizari, Christian Geiß, Hannes Taubenböck vom DLR) und CIGIDEN (Paula Aguirre, Hernán Santa María, Yvonne Merino Peña von der Pontificia Universidad Católica de Chile) einen Artikel über die automatisierte Charakterisierung von Gebäuden in Bezug auf ihre seismische Vulnerabilität.
Die vorgestellte Studie evaluiert das Potenzial der kombinierten Nutzung von Deep Convolutional Neural Networks (DCNNs) und Geobilddaten auf Straßenebene, wie sie von Google Street View zur Verfügung gestellt werden, für die effiziente großräumige Erfassung von vulnerabilitätsbezogenen strukturellen Gebäudeeigenschaften. Der vorgeschlagene Ansatz beinhaltet einen hierarchischen Kategorisierungsworkflow, um die heterogenen Street-Level-Bilder zu strukturieren. Daraufhin werden State-of-the-Art DCNNs eingesetzt, um die automatisierte Inferenz von seismischen Gebäudestrukturtypen sowie des Materials des hauptlasttragenden Systems und der Gebäudehöhe zu untersuchen. Experimentelle Ergebnisse für die erdbebengefährdete chilenische Hauptstadt Santiago zeigen, dass diese Gebäudecharakteristika mit hoher Genauigkeit abgeleitet werden können. Dies zeigt das Potenzial der vorgeschlagenen Methodik für eine effiziente In-situ-Datenerfassung auf großen räumlichen Skalen zum Zweck der Risikobewertung im Zusammenhang mit Erdbeben, aber auch mit anderen Naturgefahren (z. B. Tsunamis oder Überschwemmungen).
02.08.2021
Wir freuen uns sehr, eine Sonderausgabe in der Zeitschrift “Natural Hazards and Earth System Sciences” (NHESS) zum Thema “Multi-risk assessement in the Andes region” bekannt zu geben. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen endet am 31. Juli 2022.
Das Sonderheft zielt darauf ab, einen bedeutenden Beitrag zur Risikobewertung von Einzel- und Multi-Gefahren zu leisten, einschließlich Exposition und dynamischer Vulnerabilität, sowie Fortschritte bei der Analyse von Kaskadeneffekten zu erzielen. Zu den spezifischen Themen dieser Sonderausgabe gehören unter anderem,
- neue Methoden und Techniken für (Multi-)Gefahrenszenarien, Expositions- und Vulnerabilitätsmodellierung;
- neue Methoden und Techniken zur Folgenabschätzung, Kaskadeneffekte und Schadensabschätzung;
- Konzeption, Entwicklung und Implementierung von Werkzeugen für die Analyse von Multi-Risiken;
- Analyse und Entwicklungen von praktischen Anwendungen für Interessenvertreter und Entscheidungsträger.
Die Sonderausgabe lädt zu Beiträgen ein, die sich mit Ländern der Andenregion befassen. Eingereicht werden können alle Arten von Manuskripttypen wie Forschungsartikel, Review-Artikel und Kurzmitteilungen.
Wichtiger Hinweis: Während der Beitragseinreichung ist es wichtig, die richtige Sonderausgabe durch die Auswahl “Multi-Risk Assessment in the Andes Region” in der entsprechenden Dropdown-Liste anzugeben.
14.04.2021
Am 14.04.2021 fand ein Planungsworkshop des deutschen RIESGOS 2.0 Teams statt. In dem eintägigen Online-Workshop wurde die zweite Projektphase von RIESGOS weiter geplant und die nächsten Schritte festgelegt. Dabei berücksichtigte das Team auch insbesondere Input und Feedback aus der vorangehenden Veranstaltungsreihe “RIESGOS Eventos Virtuales”.
05.03.2021
Der Zeitschriftenaufsatz “Participatory Assessment of Multi Risks in Urban Regions - The Case of Critical Infrastructures in Metropolitan Lima” liefert ein umfassendes Bild der Risiko Governance und konzeptualisiert einen Ansatz zum Umgang mit Multi-Risiken in der Metropolregion Lima, Peru. Ausgehend von der Problemstellung und den Herausforderungen für Praxis und Wissenschaft wird der Artikel von den folgenden Forschungsfragen geleitet: Erstens: Wie wird systemische Kritikalität derzeit in Lima Metropolitana angegangen? Zweitens, was sind die Barrieren für die Stakeholder-Kommunikation bei Multi-Risiko-Ereignissen? Drittens, welche Kaskadeneffekte tragen am meisten zu den Auswirkungen von Extremereignissen bei? Die Gesamtergebnisse zeigen, dass der Stromsektor der Sektor mit der höchsten systemischen Kritikalität ist, gefolgt von IT und Notfallhilfe. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, Lücken im Bewusstsein der Akteure für Interdependenzen zu identifizieren und zeigen die generelle Kritikalität von Infrastrukturen sowohl in Bezug auf physikalische als auch akteursbezogene Faktoren. Ein besseres Verständnis der gegebenen Verflechtungen zwischen den Sektoren, aber auch von spezifischen Systemelementen, ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Aufbau von Resilienz. Darüber hinaus unterstreicht die Analyse spezifische Kooperations- und Kommunikationsbedürfnisse zwischen verschiedenen Akteuren, zeigt aber auch die Notwendigkeit einer Priorisierung von Sektoren in Notfallplänen und der Raumplanung auf.
01.03.2021
Am 1. März 2021 erfolgte die Staffelübergabe von RIESGOS auf das Anschlussverbundprojekt RIESGOS 2.0. Weitere Details sind der Pressemitteilung zu entnehmen.
05.02.2021
In einer inter-institutionellen Zusammenarbeit haben 13 Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter des GFZ (Juan Camilo Gomez-Zapata, Massimiliano Pittore, Fabio Brill und Harald Spahn); TUM (Theresa Frimberger, Michael Krautblatter und Hugo Rosero-Velásquez); DLR (Michael Langbein und Elisabeth Schoepfer) und geomer (Kerstin Büche) gemeinsam mit lokalen Forschern aus Ecuador, Fernando Barragán-Ochoa (APGR), Camilo Zapata-Tapia (GADPC) und Cristhian Parrado (Grupo FARO im Auftrag der GIZ) in der Fachzeitschrift Sustainability einen Artikel zu Wahrnehmung und Risikokommunikation veröffentlicht. Der Titel des Beitrags lautet “Community Perception and Communication of Volcanic Risk from the Cotopaxi Volcano in Latacunga, Ecuador”. Die Studie integriert quantitative Risikobewertung und semi-quantitative Wahrnehmung sozialer Risiken in Bezug auf Vulkangefahren und zielt auf risikoinformierte Gemeinschaften ab. Das iterative Entwicklungskonzept des RIESGOS Demonstrators und dessen mögliche praktische Anwendung zur interaktiven Analyse und Visualisierung von Risikoszenarien wurde beschrieben. Letztere wurde durch lokale Interessengruppen während Workshops in Ecuador in 2018 und 2019 getestet. Darüber hinaus wurde die Risikowahrnehmung der Gemeinschaft in Latacunga durch Feldstudien untersucht, um die soziale Wahrnehmung vulkanischer Risikofaktoren abzubilden.
28.01.2021
Das neue Jahr startet im Projekt RIESGOS mit einer Reihe von Veranstaltungen mit unseren Partnern in Chile, Peru und Ecuador, die aufgrund der Covid-19 Pandemie nicht vor Ort in den Ländern, sondern virtuell stattfinden. Die Veranstaltungen („RIESGOS Eventos Virtuales“) werden in Form von Online-Konferenzen, virtuellen Workshops und Webinaren organisiert und haben zum Ziel, die Projektergebnisse von RIESGOS zu präsentieren und mit den Kooperationspartnern in Chile, Ecuador und Peru zu diskutieren. Während einzelne Workshops länderspezifisch stattfinden, werden die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen sowie Webinare länderübergreifend durchgeführt. Damit soll der Austausch zwischen den Ländern gefördert werden.
Den Auftakt bildete eine gemeinsame Veranstaltung am 27.01.2021, die von rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurde und das große Interesse an der Thematik Multi-Risiken dokumentiert. In der Online-Konferenz wurde in Vorträgen und Paneldiskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Praxis und Nutzern die Herausforderungen und Möglichkeiten der Multi-Risiko-Analyse in der Andenregion diskutiert.
Länderspezifische Nutzerworkshops auf nationaler und lokaler Ebene dienen dazu, die aktuelle Version des RIESGOS Demonstrators einem Praxistest hinsichtlich Handhabung, Nutzbarkeit und Informationsgehalt zu unterziehen. Das Feedback fließt direkt in die Weiterentwicklung des Demonstrators ein. Um die Forschung zu Multi-Risiko Analysen voranzutreiben, richten sich wissenschaftliche Workshops speziell an Forschungseinrichtungen aus den drei Kooperationsländern. Webinare bieten die Möglichkeit sich länderübergreifend zu ausgewählten Fachthemen (Exposition und dynamische Vulnerabilität, Kritische Infrastrukturen sowie Risikokommunikation) vertieft auszutauschen.
Mit der RIESGOS Veranstaltungsreihe wird gleichzeitig die erste Projektphase abgeschlossen und der Auftakt in die zweite Projektphase von RIESGOS 2.0 eingeläutet.
2020
27.11.2020
Am 26. November 2020 hat RIESGOS gemeinsam mit den Deutschen
Auslandshandelskammern (AHK) in Chile, Ecuador und Peru einen virtuellen Workshop organisiert. Ziel dieses Workshops war es, kommerzielle Partner aus dem RIESGOS Projekt (geomer, 52North, EOMAP) mit interessierten Akteuren aus der Wirtschaft
zusammenzubringen, die im Bereich Anwendungen für das Katastrophenrisikomanagement und den Katastrophenschutz in den genannten drei Ländern tätig sind. Nach einer kurzen Einführung in den Gesamtansatz von RIESGOS stellten die Partner geomer, EOMAP und 52N ausgewählte Dienstleistungen aus ihren Portfolios vor. In dem insgesamt dreistündigen Workshop wurden potenzielle Geschäftsmöglichkeiten diskutiert und mögliche Kooperationen in der Entwicklung von Geodatentechnologien und Werkzeuge identifiziert.
30.10.2020
Fabio Brill (GFZ), Silvia Passuni Pineda (INDECI/CEPIG), Bruno Espichán Cuya (INDECI/CEPIG) und Heidi Kreibich (GFZ) haben in der Fachzeitschrift Geomatics, Natural Hazards and Risk einen Artikel zu unserer Hochwasserschadensforschung veröffentlicht, mit dem Titel "A data-mining approach towards damage modelling for El Niño events in Peru”. Die Studie demonstriert das Potenzial von machine learning Methoden, kombiniert mit frei verfügbaren Geodaten, zur Identifikation von Faktoren, welche die beobachteten Gebäudeschäden während eines solchen zusammengesetzten Ereignisses (compound event) beeinflussen. Die Untersuchung basiert auf einer flächendeckenden empirischen Datenerhebung der peruanischen Staatsbehörden in Folge des schweren Küsten-El Niño 2017, sowie auf komplementären Satellitendatenprodukten, und veranschaulicht damit wie systematische Erhebungen genutzt werden können um unser Prozessverständnis in der Vulnerabilitätsforschung zu erweitern. Als einen thematischen Befund nennen die Autoren höhere Vulnerabilität von Gebäuden im ländlichen Raum, verglichen mit Gebäuden in urbanen Zentren. Während Großstädte, aufgrund der Konzentration exponierter Elemente, häufig im Fokus der Risikominderung stehen, weist dieser kontrastierende Befund darauf hin, dass auch ländliche Gebiete nicht vernachlässigt werden sollten.
14.10.2020
Vom 12. bis 13. Oktober 2020 fand das dritte Jahrestreffen des Projektes RIESGOS statt. Seit drei Jahren arbeitet das RIESGOS Team gemeinsam mit Partnern in Chile, Ecuador und Peru an der Forschung und Entwicklung neuer Methoden für die Analyse multipler Risiken und führt die Ergebnisse über dezentral aufgesetzte Webservices in einen Demonstrator für Szenarien-basierte Multi-Risikobewertung zusammen. Das Projektteam berichtete über die Highlights des letzten Jahres zu Naturgefahren, Exposition und Vulnerabilität sowie kaskadierende Effekte unter Einbeziehung der Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen. Zudem wurde der aktuelle Stand des Demonstrators für ein Multi-Risiko-Informationssystem und Ergebnisse aus dem Nutzerfeedbackprozess vorgestellt. Aus den Bereichen Risikokommunikation und Landnutzungsplanung folgte ein Bericht zum aktuell laufenden Dialogprozess in der Pilotregion Lima und Callao. Die beteiligten KMUs stellten den geplanten Online Workshop zu Anwendungspotentialen in Zusammenarbeit mit den Deutschen Auslandshandelskammern in Chile, Ecuador und Peru vor. Neben den Präsentationen wurde das virtuelle Treffen genutzt, um die nächsten Schritte im Projekt zu besprechen.
18.09.2020
Wissenschaft und Forschung leben vom Austausch zwischen nationalen und internationalen Akteuren. Netzwerke fördern und sich aktiv in Wissenschaftsgemeinschaft zu beteiligen ist auch in RIESGOS von großer Bedeutung.
Von 21.-23. September 2020 findet die virtuelle Konferenz „AOGS-EGU Joint Conference on New Dimensions for Natural Hazards in Asia“ statt. Frau Dr. Heidi Kreibich vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ leitet als Co-Moderator die Session „Multi-hazard Relationship, Transient Effects and Dynamic Vulnerability“. Siehe weitere Details (Programm und Registrierung).
Von 23.-24. September 2020 lädt IDRiM | International Society for Integrated Disaster Risk Management zum “IDRiM Virtual Workshop for Interactive Discussions between Senior and Early-Career Scientists” ein. Frau Dr. Gisela Wachinger von DIALOGIK freut sich als Co-Moderator auf den Austausch zum Thema “Involving stakeholders to risk governance”. Siehe weitere Details (Programm und Registrierung).
04.08.2020
Das Projekt RIESGOS hat einen virtuellen Dialog zu „Kommunikation zu multiplen Risiken und Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen – Konsequenzen für das Katastrophenrisikomanagement in Peru“ gestartet. Die Aktivität erfolgt in Kooperation mit dem Nationalen Zentrum für Strategische Planung (CEPLAN) im Rahmen des Projektes RIESGOS unter Federführung der Partner DIALOGIK und plan + risk consult.
Für die Vermeidung und Vorbeugung multipler Risiken in der Bevölkerung und in kritischen Infrastrukturen (z.B. Trinkwasser, Energie, Verkehr, Gesundheit) ist Risikokommunikation und Raumplanung wichtiger denn je und erfordert eine Abstimmung zwischen Behörden, Infrastrukturbetreibern und der Zivilgesellschaft. Um diese Themen zu diskutieren und gemeinsam Empfehlungen auszuarbeiten, wurde ein virtueller Stakeholder-Dialog initiiert. Der virtuelle Dialog besteht aus zwei Fragebögen sowie zwei virtuellen Treffen und einer abschließenden Veranstaltung.
Wenn Sie weitere Informationen erhalten möchten, schicken Sie uns bitte eine E-Mail (siehe Kontaktinformationen).
10.07.2020
Aufgrund der Reise- und Veranstaltungseinschränkungen durch die Corona-Pandemie und der damit in Verbindung stehenden Verzögerungen in den Arbeitsplänen ist eine kostenneutrale Laufzeitverlängerung des Projektes RIESGOS um 4 Monate beantragt worden. Das Projekt endet nun mit 28. Februar 2021. Der Antrag für ein Nachfolgeprojekt RIESGOS 2.0 ist aktuell in Begutachtung.
08.05.2020
Das Projekt RIESGOS präsentierte sich auf der diesjährigen European Geosciences Union General Assembly 2020 mit acht Beiträgen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Konferenz von 4.-8. Mai 2020 virtuell durchgeführt. Dies änderte jedoch nicht die Bedeutung, Sichtbarkeit und Reichweite dieser Veranstaltung. Im Gegenteil, es zeigte sich, dass die Forschungsgemeinschaft zusammenhält, und die Herausforderungen der Pandemie in Chancen verwandelt hat. Das RIESGOS Team ist stolz, Teil dieser Community zu sein.
11.03.2020
Der Quelltext des RIESGOS Demonstrators ist ab sofort auf GitHub, einer Plattform zur Erstellung und Verwaltung kollaborativer und freier Software, verfügbar.
Der Demonstrator für ein Multi-Risiko Informationssystem basiert auf einem modularen und skalierbaren Konzept. Webdienste können zielgerichtet kombiniert und verwaltet werden, so dass ein potentieller Nutzer des Demonstrators selbständig verschiedene Multi-Risiko Szenarien analysieren und auswerten kann. Ein wichtiger Mehrwert dieses modularen und interoperablen Ansatzes ist die Möglichkeit unterschiedliche Webdienste in bereits bestehende Systemumgebungen zu integrieren.
Die Veröffentlichung des Source Code erlaubt die individuelle Nutzung und Weiterentwicklung des RIESGOS Frameworks. Gleichzeitig können bestehende Webdienste durch neue frei verfügbare Dienste erweitert, und somit die Anzahl an Komponenten erhöht werden. Darüber hinaus soll die Diskussion zur Modellierung von Kaskadeneffekten in komplexen Multi-Risiko Situationen angeregt werden.
2019
11.12.2019
Vom 18. bis 29. November 2019 wurde in Peru und Ecuador die erste Version des RIESGOS Demonstrators für ein Multi-Risiko-Informationssystems präsentiert. Zwei Jahre hat das deutsche Projektteam zusammen mit Partnern aus den Partnerländern Chile, Peru und Ecuador an der Entwicklung gearbeitet. Während der gesamten Projektlaufzeit erfolgt ein enger fachlicher Austausch mit Behörden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen aus dem Bereich Katastrophenschutz. So wird sichergestellt, dass die Anforderungen der potenziellen Nutzer und ihr Feedback erfasst und integriert werden. Zentrales Element des Informationssystems sind webbasierte Dienste, die einen offenen und flexiblen Zugriff auf dezentrale Daten- und Rechendienste ermöglichen.
Die Nutzerworkshops auf nationaler und lokaler Ebene dienten dazu, den Demonstrator einem Praxistest hinsichtlich Handhabung, Nutzbarkeit und Informationsgehalt zu unterziehen. Das Feedback fließt direkt in die Weiterentwicklung des Demonstrators ein. Neben den technischen Vorführungen wurden auch bilaterale Termine vereinbart, um die Kooperation zu stärken und die gemeinsamen Forschungsaktivitäten abzustimmen.
31.10.2019
Dr. Daniel Andrade vom Instituto Geofísico de la Escuela Politécnica Nacional (IG-EPN) in Quito besuchte vom 15. - 26.10.2019 die Technische Universität München (TUM) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als Gastwissenschaftler im RIESGOS Projekt. Das IG-EPN ist zuständig für die Beurteilung der seismischen und vulkanischen Gefahren in Ecuador.
Zu Beginn seines Aufenthalts nahm Daniel zusammen mit Theresa Frimberger (TUM) an der dreitägigen Konferenz „Early warning systems for debris flows“ in Bozen teil. Daniel und Theresa forschen zum Thema Lahare (Murgänge) am Cotopaxi und die Konferenz bot ihnen eine ideale Plattform, um sich mit internationalen Kollegen zum aktuellen Stand der Forschung auszutauschen.
Anschließend folgte ein zweitätiger Workshop am DLR, der sich auf die Implementierung des Webservices „Ascheverbreitung“ in den RIESGOS Demonstrator konzentrierte. Dieser Webservice soll vom IG-EPN gehostet werden und bezieht bereits probabilistische Gefahrenkarten des IG-EPN, welche nun im Rahmen der Demonstrator-Präsentation im November 2019 in Ecuador vorgestellt werden.
Während seines Aufenthalts am Fachgebiet für Hangbewegungen der TUM fand ein intensiver Austausch zu den Lahar-Modellierungen der TUM statt und Daniel stelle aktuelle Kartierungsarbeiten und Radar-Messungen des IG-EPN vor, die im Bereich der Vulkanflanke des Cotopaxi durchgeführt wurden. Zum Abschluss hielt Daniel noch einen Vortrag zum Thema „Lahars at Ecuadorian volcanoes: overview of the hazards and monitoring strategies“ in der Seminarreihe „Frontiers in Earth Sciences“ vor zahlreich versammelten Studenten und Dozenten der LMU und TU München.
07.10.2019
Vom 7. bis 8. Oktober 2019 findet das zweite Jahrestreffen des Projektes RIESGOS statt. Seit fast zwei Jahren arbeitet das RIESGOS Team an der Forschung und Entwicklung wissenschaftlicher Methoden, um komplexe Wechselwirkungen in der Multi-Risikoanalyse besser zu verstehen und so künftigen Naturkatastrophen vorzubeugen. Neben der Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse aller Verbundpartner, steht die Präsentation der ersten Demonstrator Version für ein Multi-Risiko-Information-System im Vordergrund des zweitägigen Treffens. Das diesjährige Jahrestreffen stellt einen wichtigen Meilenstein in RIESGOS dar, denn danach werden die Arbeiten in Nutzerworkshops vor Ort in Chile, Ecuador und Peru präsentiert und gemeinsam mit den südamerikanischen Forschungspartnern die nächsten Forschungs- und Entwicklungsschritte abgestimmt.
18.09.2019
Am 17. und 18. September 2019 fand in Berlin die erste CLIENT II Konferenz statt. Ziel der Veranstaltung war der fachliche Austausch mit Projekten, die regionale Vernetzung sowie Anregungen für die eigene Projektumsetzung und den Markttransfer zu erhalten.
Das vielseitige und interaktiv ausgerichtete Programm mit Paneldiskussionen, Themenworkshops, Poster-Präsentationen und einem Markplatz ermöglichte einen regen Austausch mit ca. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort. Die Erfahrungen aus dem Projekt RIESGOS wurden im Panel zu „Einblicken in die Projektarbeit und lessons learnt“ durch Dr. Elisabeth Schöpfer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) diskutiert. Im Themenworkshop „Naturrisken“ tauschte man sich zu Herausforderungen in der Projektarbeit und möglichen Lösungsansätzen aus. In diesem Kontext wurden diverse Unterstützungsangebote für die Projektumsetzung vorgestellt. Eine Übersicht aller CLIENT II Projekte sind auf der CLIENT II Webseite zu finden.
05.09.2019
Für drei Tage trafen sich bei der Geospatial Sensing Conference 2019 in Münster Entwickler, Forscher und Nutzer, um aktuelle Entwicklungen im Gebiet Geoinformationen/Fernerkundung zu besprechen. Eine aktive Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft arbeitet an neuen Methoden zum Teilen, Managen, zugänglich Machen, Analysieren und Visualisieren von Geoinformationen.
Nico Mandery vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) stellte hier die RIESGOS Architektur als ein Beispiel einer OGC-konformen, verteilten Anwendungsstruktur vor.
26.08.2019
Eine Woche lang trafen sich Entwicklerinnen und Entwickler des Projektes RIESGOS am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen um in einem sogenannten Entwicklungssprint ihre Arbeiten an der ersten Version des Demonstrators zu synchronisieren.
Insbesondere galt es, neue Prozesse in die standardisierte, verteilte Architektur von RIESGOS einpflegen, sowie die einzelnen, bereits bestehenden Systemkomponenten miteinander zu verknüpfen. Hierfür befanden sich die Teilnehmer von GFZ, 52North, AWI, TUM, geomer und DLR über eine Woche in engem, intensivem Austausch. Unter anderem wurde die Kommunikation der Komponenten optimiert, diverse Prozesse erweitert, und die Anzahl der eingebundenen Prozesse fast verdoppelt.
Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden für weitere Entwicklungen verwendet.
18.07.2019
Zwischen dem 10. und 17. Juli 2019 besuchte Lieutenant Commander Carlos A. Zúñiga des Hydrographischen und Ozeanographischen Dienstes der Marine (SHOA) in Chile das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen des Projektes RIESGOS.
Zwischen SHOA, DLR, AWI und GFZ besteht eine langjährige Kooperation zu Forschungsthemen im Bereich der Tsnunami-Frühwarnung und des Risikomanagements. In Bremerhaven am AWI kamen Wissenschaftler des RIESGOS Projektes von AWI und GFZ zusammen, um die gemeinsamen Forschungs- und entwicklungsinteressen zu diskutieren. Dabei standen Themen der Tsunamimodellierung im Vordergrund. Carlos präsentierte die jüngsten Entwicklungen des von der SHOA betriebenen chilenischen Tsunami-Frühwarnsystems, in der anschließenden Diskussion wurden wichtige Themen der weiteren Zusammenarbeit identifiziert und die nächsten Schritte skizziert. Während des Aufenthalts am DLR in Oberpfaffenhofen standen die Arbeiten am Demonstrator des RIESGOS Multi-Risiko-Informationssystems im Fokus der Gespräche. Im Rahmen der Seminarreihe der Abteilung „Georisiken und zivile Sicherheit“ präsentierte Carlos die Arbeiten der SHOA, insbesondere die wichtigen Aufgaben des Nationalen Tsunami Warnzentrums (SNAM).
14.05.2019
Die zweite „Multi-Hazard Early Warning Conference“ (MHEWC-II), die vom „International Network for Multi-Hazard Early Warning Systems“ (IN-MHEWS) in Verbindung mit der „Global Platform for Disaster Risk Reduction 2019“ organisiert wurde, zielte darauf ab, aufzuzeigen, wie die Verfügbarkeit von und der Zugang zu Multi-Hazard Frühwarn- und Risikoinformationen verbessert werden kann.
Prof. Günter Strunz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellte am 14. Mai 2019 die Arbeiten von RIESGOS vor in der Session “Big data and Space applications” vor.
05.04.2019
Im Rahmen seiner beratenden Unterstützungsaktivitäten führte UN-SPIDER vom 1. bis 5. April 2019 eine Technical Advisory Mission (TAM) in Peru durch, um die aktuelle und mögliche Nutzung weltraumgestützter Informationen für alle Bereiche des Katastrophenmanagements zu bewerten. UN-SPIDER ist assoziierter Partner des RIESGOS Projekts. Elisabeth Schöpfer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Projektkoordinatorin von RIESGOS war Mitglied des Expertenteams. Weitere Informationen unter: http://www.un-spider.org/news-and-events/news/un-spider-tam-peru (in Englisch).
23.03.2019
Am 20. März 2019 an der Päpstlich Katholischen Universität von Chile ein Workshop zum Thema „Modellierung der Zuverlässigkeit kritischer Dienste bei Katastrophen“ statt. Der Workshop wurde von Kolleginnen und Kollegen der Forschungslinie „Risiko und Resilienz in komplexen Systemen und Netzwerken“ des Forschungszentrums CIGIDEN gemeinsam mit Kollegen der TU München / Engineering Risk Analysis Group organisiert. In einem Vortrag zu generischen Modellen von System in Netzwerken und Kaskadeneffekten präsentierten Prof. Daniel Straub und Hugo Rosero ihre Arbeiten im Projektkontext von RIESGOS.
Die Teilnehmer bestehend aus Forschern, nationalen Behördenvertretern, Betreibern kritischer Infrastrukturen sowie Endnutzern tauschten sich angeregt über ihre Erfahrungen aus, diskutierten die fachlichen Anforderungen und spezifizierten entsprechend Details der anstehenden Forschungsarbeiten.
15.03.2019
Forscher des Fachgebiets Hangbewegungen der TU München reisten im Februar/März 2019 nach Ecuador zu einem 3-wöchigen Feldforschungsaufenthalt. Nachdem sie in Quito mit den lokalen Forschungspartnern des Instituto Geofísico und des Instituto de Investigación Geológico y Energético über die anstehenden Messungen diskutiert hatten, fuhren sie zum Vulkan Cotopaxi und nutzten die ersten Tage zur Akklimatisierung und für Equipment-Tests. Danach stiegen sie jeden Tag bis zum Gletscherrand auf 5200 m auf und führten dort geophysikalische Messungen durch, bestehend aus Elektrischer Resistivitätstomographie (ERT) und Seismischer Refraktionstomographie (SRT). Obwohl jeden Tag zuverlässig zur Mittagszeit Gewitter aufzogen, konnte das Team 4 ERT- und 2 SRT-Transekte fertigstellen. Diese Messungen sollen dabei helfen, den Einfluss des Klimawandels (Gletscherrückzug) und der Permafrostdegradation auf die Entstehung sekundärer Lahare am Vulkan Cotopaxi zu antizipieren.
2018
17.12.2018
Mit Ende des ersten Projektjahres von RIESGOS wurde die zweite Delegationsreise in die Kooperationsländer Chile, Peru und Ecuador durchgeführt. Ziel der Reise war die Präsentation der ersten Projektergebnisse in Form der Showcases, welche für alle drei Länder in den entsprechenden Untersuchungsgebieten erstellt wurden. Dafür wurden dedizierte Wissenschafts- und Nutzerworkshops mit Forschungspartnern und Behörden durchgeführt. Neben der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen von Workshops, stand auch die Stärkung der Kooperation durch bilaterale Termine im Vordergrund.
Unter den vielen Highlights war der Besuch der Pilotregion um den Vulkan Cotopaxi in Ecuador sicher eines. Das RIESGOS verbrachte drei Tage in der Region. Nach einem Workshop mit lokalen Endnutzern, fand eine zweitägige Exkursion vor Ort statt.
16.11.2018
Zwischen dem 4. und 16. November 2018 besuchte Dr. Mauricio Monsalve vom Forschungszentrum für integriertes Katastrophen-Risikomanagement (CIGIDEN) in Chile das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Technische Universität München (TUM) im Rahmen des Projektes RIESGOS.
Während des zweiwöchigen Aufenthalts wurde der Schwerpunkt auf zwei Themen gelegt, nämlich auf Softwarekomponenten und Webprozessierungsdienste sowie kritische Infrastrukturen.
Das erste Thema wurde sowohl anhand von Präsentationen als auch in praktischen Sitzungen diskutiert. Ein dreitägiger Workshop konzentrierte sich auf das Design von Webservice-Komponenten und deren Veröffentlichung auf GITHUB, einer Code Hosting-Plattform. Für die Zeit des Workshops schloß sich Benjamin Pross von 52°North der Gruppe an.
An der Technischen Universität München präsentierte Mauricio seine Forschungsarbeiten zum Thema “Reducing disaster risk through data driven research”. Im Anschluß folgten Präsentationen der TUM Kollegen. Zudem wurde die Zeit genutzt, um Details zum geplanten gemeinsamen Workshop zu kritischen Infrastrukturen zu besprechen. Dieser Workshop wird im März 2019 bei CIGIDEN in Santiago de Chile stattfinden.
16.10.2018
Vom 16. bis 17. Oktober 2018 findet das erste Jahrestreffen des RIESGOS Projektes statt. Seit fast einem Jahr arbeitet das RIESGOS Team an der Forschung und Entwicklung wissenschaftlicher Methoden, um komplexe Wechselwirkungen in der Multi-Risikoanalyse besser zu verstehen und so künftigen Naturkatastrophen vorzubeugen. Neben der Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse aller Projektpartner, steht die Präsentation der sogenannten Showcases im Vordergrund des zweitägigen Treffens. Im Forschungsprojekt wird ein iterativer Entwicklungsansatz verfolgt, um Komponenten für einen Multi-Risiko-Informations-Demonstrator zu entwickeln und die tatsächlichen Anforderungen der jeweiligen Endanwender einzubinden. In einem ersten Schritt werden Showcases erarbeitet, die anhand eines fiktiven Ereignisses die Komponenten einer komplexen Risikosituation aufzeigen. Unter dem Aspekt "Was würde passieren, wenn …?“ werden Einzelkomponenten und Funktionalitäten des geplanten Demonstrators beschrieben: ein Erdbeben löst einen Tsunami aus, der wiederum kritische Infrastruktur beschädigt. Exposition und Vulnerabilität sind dynamische Größen, die es entsprechend abzubilden gilt. Neben einer interaktiven Präsentation der angestrebten Funktionalitäten wird für einen Ausschnitt der Prozeßkette ein „Proof of Concept“ durchgeführt, um die Funktionalität von Schnittstellen zu demonstrieren und die technische Machbarkeit zu prüfen. Das diesjährige Jahrestreffen stellt einen wichtigen Meilenstein im Projekt RIESGOS dar, denn danach werden die Arbeiten in Nutzerworkshops vor Ort in Chile, Ecuador und Peru präsentiert und gemeinsam mit den südamerikanischen Forschungspartnern die nächsten Entwicklungsschritte abgestimmt.
09.10.2018
Vom 4. bis 5. Oktober 2018 fand die Internationale Konferenz „Natural Hazards and Risks in a Changing World“ an der Universität Potsdam statt. Im Rahmen der Sitzung zu „Cascade und Multi-Hazard“ präsentierten Herr Dr. Christian Geiß vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Herr Dr. Massimiliano Pittore vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in zwei Fachvorträgen neueste Forschungsansätze und Konzepte zur Multi-Risiko Bewertung.
24.09.2018
Am 20. und 21. September 2018 fand in Bonn der Chiletag des BMBF statt. Ziel der Veranstaltung war, in Deutschland tätige WissenschaftlerInnen und ExpertenInnen, die an der Kooperation mit Chile interessiert sind, untereinander zu vernetzen und Anregungen für die zukünftige Zusammenarbeit mit Chile zu geben. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf Erfahrungsaustausch und Netzwerken.
Die interessante Programmgestaltung mit Vorträgen, Ideenwettbewerben, Fachgruppentreffen und Paneldiskussionen ermöglichte einen regen Austausch mit den TeilnehmerInnen vor Ort. Durch die Vorstellung von verschiedenen Förderinstrumenten zum Ausbau von vorhandenen Kooperationen sowie dem Aufbau neuer Kontakte konnten tiefere Einblicke in die Möglichkeiten zur Förderung von Projekten gewonnen werden.
Das Projekt RIESGOS war durch die aktive Teilnahme von Dr. Torsten Riedlinger und Dr. Elisabeth Schöpfer mit Beiträgen in der Paneldiskussion und dem Workshop zu Thema „Geowissenschaften und Meeresforschung“ vertreten.
16.08.2018
Ein internationales Tsunami-Trainingsprogramm fand dieses Jahr vom 1.-10. August 2018 in Valparaíso in Chile statt, an dem Dr. Sven Harig vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) teilnahm. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von UNESCO/IOC und wurde dieses Jahr vom chilenisch-hydrographischen Dienst der chilenischen Navy (SHOA) organisiert und ausgerichtet. Das Training deckte nahezu alle Aspekte der Tsunami- Frühwarnung ab, von der Seismologie, der Modellierung bis zur Entwicklung von sogenannten ‘Standard Operating Procedures’ (SOPs) für den Frühwarnfall. „Die internationale Vernetzung von Akteuren der Tsunami-Frühwarnzentren und Wissenschaftlern ermöglicht es neue Forschungsfragen zu adressieren, sich mit Experten auszutauschen und die Interoperabilität der Systeme und Komponenten immer weiter zu verbessern“, so der teilnehmende RIESGOS Tsunami-Modellierer Dr. Sven Harig vom AWI.
Die Tsunami-Experten und Vortragenden waren vom International Tsunami Information Center (ITIC), dem Pacific Tsunami Warning Centre (PTWC) aus Hawaii, der Intergovernmental Oceanographic Commission der UNESCO (IOC), von der Northwestern University in den USA sowie vom chilenischen Zivilschutz (ONEMI) und verschiedenen chilenischen Universitäten. Die Teilnehmer aus 12 Ländern kamen vorwiegend aus dem Pazifischen Raum und der Karibik. Neben fachlichen Vorträgen wurden konkrete Einblicke in viele Bereiche des chilenischen Frühwarnsystems geboten, etwa bei Führungen im operationellen Tsunami-Frühwarnzentrum der SHOA sowie bei einem Besuch des Zivilschutzes in Santiago. Darüber hinaus stellten alle vertretenen Länder die eigenen Entwicklungen und konkreten Umsetzungen der Tsunamifrühwarnung vor.
Bei einem Ausflug in die Region Quintero wurde die Möglichkeit geboten, in einem Feldversuch unter Leitung eines Wissenschaftlers, „mit Hacke und Spaten“ im Boden nach Tsunamisedimenten zu suchen, diese zu identifizieren und einzuordnen. Somit wurde am konkreten Beispiel der gefährdeten Regionen in Chile ein umfassender Einblick in die Aspekte der Tsunamithematik ermöglicht.
07.05.2018
Im Anschluss an die RIESGOS Auftaktveranstaltung in Quito begann für die Landslide Research Group der TU München um Prof. Michael Krautblatter, Theresa Raab und Laura Urquiola Frey ein Forschungsaufenthalt am Vulkan Cotopaxi. Als Einstieg organisierte INIGEMM (Instituto Nacional de Investigación Geológico Minero Metalúrgico) zusammen mit Vertretern des IGEPN (Instituto Geofísico de la Escuela Politécnica Nacional) und der UCE (Universidad Central del Ecuador) eine Exkursion zu den Hangbewegungen und historischen Laharen im Valle de Los Chillos, nördlich des Vulkan Cotopaxi. Ebenfalls zum Thema „Lahare“ fanden daraufhin die mehrtägigen Feldarbeiten am Vulkan Cotopaxi statt. Dabei besichtigte die Gruppe der TU München Trajektorien von rezenten Laharen und baute erfolgreich Temperatursensoren im Bereich des Gletscherrandes ein.
(für den Inhalt verantwortlich: TU München)
26.04.2018
Gemeinsam mit dem ecuadorianischen Wissenschaftsministerium “Secretaría de Educación Superior, Ciencia, Tecnología e Innovación (SENESCYT)” und dem ecuadorianischen Zivilschutz “Secretaría de Gestión de Riesgos” (SGR) wurde am 24. und 25. April 2018 ein 2-tägiger RIESGOS Workshop in Quito veranstaltet. Der zweite Besuch in Ecuador (die erste Reise fand im März 2017 im Rahmen der Projektanbahnung statt) stand im Zeichen des nahegelegenen Vulkans Cotopaxi und der davon ausgehenden Gefahren. Anhand eines ausgewählten Szenarios wurden komplexe Risikoverkettungen diskutiert und gemeinsame Forschungsthemen identifiziert sowie Kooperationsmöglichkeiten besprochen.
21.04.2018
Am 19. und 20. April 2018 organisierte das RIESGOS Konsortium einen 2-tägigen RIESGOS Workshop in Lima. Zu Workshop-Beginn berichtete der nationale Forschungsrat „Consejo Nacional de Ciencia, Tecnología Innovación Tecnológica“ (CONCYTEC) über aktuelle Forschungsaktivitäten im Kontext von Naturgefahren und Risiko in Peru. Im Anschluß präsentierte das RIESGOS Team die für die nächsten 3 Jahre geplanten Forschungsthemen und verfolgte gespannt die Vorträge von peruanischen Einrichtungen. Anschließend wurden gemeinsam mit peruanischen Forschungseinrichtungen und öffentlichen Behörden sowie Endnutzern der Projekt-Pilotregion Lima Möglichkeiten einer Kooperation diskutiert.
17.04.2018
Am Montag, 16. April 2018 besuchte die RIESGOS Delegation Einrichtungen in der Projekt-Pilotregion Valparaíso. Die bedeutende Hafenstadt Valparaíso liegt ca. 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile am Pazifischen Ozean. Der Ballungsraum Valparaíso - Viña del Mar ist nach Santiago de Chile der zweitgrößte des Landes und hat eine große wirtschaftliche und touristische Bedeutung für Chile.
Zu Beginn stand ein Besuch bei der regionalen Desastermanagementbehörde “ONEMI Regional de Valparaíso” auf dem Programm. Anschließend diskutierte man gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universidad Técnica Federico Santa María aktuelle Forschungsthemen in Kontext Multi-Risiko-Analyse sowie Themen zur Tsunamimodellierung. Zum Abschluss wurde die Delegation vom Konteradmiral Patricio J. Carrasco und Lieutenant Commander Carlos Zúñiga vom Hydrographischen und Oceanographischen Dienst (SHOA) der chilenischen Marine empfangen. Dabei wurde eindrucksvoll der Tsunami-Frühwarnprozess, am Beispiel des Tsunamis von 2016 in Echtzeit demonstriert.
14.04.2018
Die Stärkung des wissenschaftlichen Austausches und der Dialog mit südamerikanischen Nutzern standen im Vordergrund einer Delegationsreise von 18 deutschen Wissenschaftlern und Industrievertretern am Beginn des BMBF geförderten RIESGOS Projektes.
Hierfür wurde in Santiago de Chile ein 2-tägiger Workshop gemeinsam mit dem chilenischen Forschungsnetzwerk (CIGIDEN) und dem chilenischen Zivilschutz (ONEMI) organisiert. Der erste Tag des Workshops (12. April 2018) stand dabei ganz im Zeichen der vielfältigen Forschungsthemen. Gemeinsam mit Prof. Rodrigo Cienfuegos, dem wissenschaftlichen Leiter von CIGIDEN, wurde der Workshop geplant und an der Pontificia Universidad Católica de Chile (UC) durchgeführt. Am 13. April 2018 fand ein Nutzerworkshop, mit etlichen nationalen Behördenvertretern, beim chilenischen Zivilschutz (ONEMI) statt. Hierbei standen bestehende Informationssysteme, sowohl für Frühwarnung als auch für Vorsorgemaßnahmen im Mittelpunkt. Gemeinsam wurden Anforderungen und Herausforderungen mit den nationalen und regionalen Nutzern dieser Systeme diskutiert, um den Beitrag von RIESGOS bestmöglich gestalten zu können.
12.04.2018
Das Projekt RIESGOS präsentiert sich auf der European Geosciences Union General Assembly 2018 in Wien, 8. – 13. April 2018.
Frau Dr. Heidi Kreibich vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ stellte die Arbeiten von RIESGOS im Rahmen der Posterpräsentation-Session vor. Weblink zum Konferenz-Abstract.
2017
07.12.2017
Am 7. Dezember 2017 wurde das Projekt RIESGOS mit einer Auftaktveranstaltung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) offiziell gestartet.
Weitere Informationen unter: Georisiken besser verstehen – die Anden im Fokus